Burg Linn in Krefeld - eine kurkölnische Landesburg

 

Wohin im Westen - Eine Bildreportage zu Burg Linn in Krefeld

 

Mitten in der Stadt Krefeld, und dennoch etwas abgelegen, befindet sich ein historisches Kleinod - die ehemalige kurkölnische Landesburg Linn. Mitten im Grünen, im gleichnamigen Stadtteil Linn, liegt die Burg, die trotz ihrer Abgelegenheit, dennoch weithin sichtbar ist. Für die Autofahrer, die aus Richtung Köln kommend, auf der Autobahn A 57 in Richtung Moers fahren, ist die Burg schon von weitem sichtbar. Nicht nur ist die Burg ein beeindruckendes Bauwerk, die gesamte Anlage versetzt den Besucher in eine Zeitblase einer längst vergangenen Epoche.

 

Das war nicht immer so. Denn für fast 250 Jahre schlief die Burg einen Dornröschenschlaf und verfiel über Jahrzehnte zur Ruine. Die Hochburg, wie wir sie heute kennen, ist das Werk archäologischer Freilegung in den 1940er Jahren und der teilweise Rekonstruktion aller Schlossflügel in den 1950er Jahren. Die anfänglich nur mit Flachdächern ausgestatteten Gebäude wurden in den 1990er Jahren mit Spitzdächern versehen. Damit zählt Burg Linn am Niederrhein sowie im Rheinland zu den am besten erhaltenen Burganlagen überhaupt.

 

 

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Burg Linn
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Burg Linn Krefeld - Hochburg mit Bergfried

 

Das Ausflugsziel für Krefeld und den Niederrhein

 

Wer am Wochenende oder an freien Tagen nicht weiß wohin, der ist am Niederrhein mit Burg Linn, als lokales Ausflugsziel, bestens beraten. Burg Linn steht auch nicht einfach nur so auf der freien Wiese sondern gehört zu einer Gesamtanlage. Diese Besteht aus der Burganlage, der Vorburg und dem mittelalterlichen Kern des Krefelder Ortsteils Linn, mit dem die Burg eine komplette Befestigungsanlage bildete. Eingebettet liegt das Ensemble aus mittelalterlicher Siedlung mit Vorburg und Hochburg in einer modernen Stadt und grenzt dabei an den südwestlichen Teil des grünen Gürtels der Stadt Krefeld.

 

Aus Krefeld kommend ist Burg Linn mit der Straßenbahn oder dem Bus, sowie mit dem Fahrrad oder dem Auto bequem zu erreichen. Auch für auswärtige Besucher ist die Anfahrt mit ÖPNV oder per Pkw leicht erreichbar. Allerdings sind die Parkplätze für Autofahrer eher dünn gesäht.

 

Adresse: Rheinbabenstraße 85, 47809 Krefeld

Straßenbahn Linie 044, Haltestelle "Burg Linn"

Google Maps: "Burg Linn"

 

Öffnungszeiten: Vorburg und Landschaftspark sind frei zugänglich und kostenlos

Öffungszeiten Burg Linn und Jagdschloss Linn: Dienstag - Sonntag 10:00h - 18:00h

 

Die Burg und die äußersten Mauern der alten Stadtbefestigung sind bis heute von Gräben umgeben. Diese Gräben zeigen auch den Verlauf der ehemaligen Befestigungsanlagen des Ortes Linn.

 

In der Vorburg befinden sich die Wirtschaftsgebäude der Burg sowie das Jagdschloss, welches vom Kölner Kurfürsten Clemens August I. (von Wittelsbach) 1746 in der Vorburg errichtet wurde.

 

 

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Kurfürst Clemens August vor dem Museum Burg Linn

 

Guten Tag

 

Willkommen in Linn, mein lieber Besucher. Weiß du wer ich bin? Ich bin der, der ich mal war. Mein Name ist Clemens August I. von Bayern und ich war Erzbischof und Kurfürst von Köln. Gelebt habe ich von 1700 bis 1761. Böse Zungen nannten mich den Herrn der fünf Kirchen (Monsieur des cinq ´eglises') aber schließlich war ich auch noch Erzbischof in Paderborn, Münster, Hildesheim und Osnabrück.

 

In der Politik war ich nicht zuhause. Dafür hatte ich meine Berater. Wer mit mir ins Gespräch kommen wollte der sprach mit mir über Kunst, meine Schlösser und meine größte Leidenschaft, die Jagd.

 

Das Amt Linn gehörte zu meinen rheinischen Besitzungen. Leider wurde die Burg ein Opfer der Flammen, wiederaufgebaut habe ich sie nicht mehr. Dafür habe ich aus dem Haus des Amtmannes ein barockes Jagdschloss gemacht. Schließlich war ich ein begeisterter Falkner. Aufgehalten habe ich mich in Linn eher selten. Dennoch hat mir die Stadt ein Denkmal gesetzt. Also sei gegrüßt und erfreue dich an an Burg und Stadt Linn.

 

 

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Burg Linn - Hochburg - Ansicht von Westen

 

Geschichtliches zu Burg Linn

 

Der Ursprung von Burg Linn beginnt im 12. Jahrhundert, als das Gebiet einem Edelherrengeschlecht gehörte. Wieviel Land diesen Edelherren gehörte lässt sich nicht mehr feststellen. Feststellen lässt sich allerdings die Entwicklung des Baubestandes der Burg anhand der ausgegrabenen Fundamente. So besteht die Burg im 12. Jahrhundert aus einem romanischen Wohnturm. Solche Wohntürme waren im Burgenbau üblich und hatten einerseits die Funktion der Wohnung des Edelherren und verfügten gleichzeitig auch über die Funktion der Abschreckung.

Der Wohnturm lag auf einer sogenannten Motte, einem künstlich aufgeworfenen Hügel, der von Wasser umgeben war, und nur über eine Brücke erreicht werden konnte.

Um 1300 bekommt der Wohnturm bereits eine polygonale Ringmauer, zu der sechs Ecktürme und eine doppelte Toranlage gehören (frühgotische Zeit).

Die Entwicklung der Anlage erfolgt um 1400 durch den Ausbau der alten Ringmauer zu einer zweigeschossigen Wohnburg. Damit wurde auch der alte Wohnturm innerhalb der Ringmauer abgerissen und die Keller zugeschüttet. Die doppelte Toranlage blieb dabei erhalten und wurde in die Wohnburg integriert. Durch die Nutzung der Mauerstruktur der alten Ringmauer bekamen die Aussenfassaden nur im zweiten Stock Fenster.

 

Mit dem Ausbau der Wohnburg zur Schlossanlage ungefähr um 1500 werden in die alte Ringmauer im Untergeschoss Fensteröffnungen eingebaut. Durch diese  Maßnahme wurde der Bau einer neuen Ringmauer notwendig. Diese neue Ringmauer, mit Bastionen und Schießscharten, entstand wahrscheinlich um 1475; die neue Ringmauer erhält an der Rückseite der Schlossanlage eine zweite Toranlage mit Zugbrücke.

 

Der Ausbau der Burg zur Festung und die Verbindung der Burg mit der Stadt Linn erfolgt um 1600. Dadurch bekommt die gesamte Anlage eine Erdwallanlage mit fünf Bastionen.

 

Durch die Einwirkungen des pfälzischen Erbfolgekrieges wird Burg Linn von französischen Besatzungstruppen besetzt. Bei deren Abzug wurde die Burg in Brand gesetzt, allerdings blieben Reste der Anlage erhalten. Der damalige Kurfürst Clemens Joseph und sein Nachfolger Clemens August unternahmen zwar Versuche, die Burg wieder aufzubauen, zu einer Restaurierung als kurkölnische Landesburg kam es jedoch nie. Nur der Bergfried wurde noch als Gefängnis genutzt.  Man sollte auch bedenken, daß Clemens August, als baufreudiger Kurfürst, ohnehin immer knapp bei Kasse war, und Restaurierung einer Festungsanlage, nicht unbedingt zu seinen Lieblingsprojekten gehörte. Clemens August war ein Mäzen der Kunst und Liebhaber der schönen Dinge und der Jagd. Wenig Wunder, dass dann in 1746 in der Vorburg nur ein Jagdschloss errichtet wurde.

 

Ähnlich Burg Linn wurden weitere kurkölnische Landesburgen durch französische Truppen gebrandschatzt, wie z.B. die kölnische Landesburg Brühl. Auf den Fundamenten dieser Burgruine entstand Schloss Augustusburg in Brühl. Burg Linn versank für 250 Jahre in den Dornröschenschlaf einer Ruine.

 

 

 

 

Wem gehörte Burg Linn - Eine Burg in der Geschichte

 

Die ersten Eigentümer und Erbauer des Wohnturmes von Burg Linn waren die Freiherren von Linn.

 

Urkundlich erwähnt wird überhaupt erst ein gewisser Otto von Linn, der seinen Flecken vor 1188 an den Kölner Erzbischof, Philip I. von Heinsberg, verkaufte, um es danach als Lehen zurückzuerhalten. Der Kölner Erzbischof erweiteterte damit seinen Einflußbereich und die Linner Freiherren, besserten auf einfache Weise ihre maroden Kassen auf.

 

Mit dem Aussterben des Mannestammes der Linner Freiherren im Jahre 1264, wurde das Lehen an den Grafen von Kleve vergeben. Das ging solange gut, bis der, von Mechthild von Kleve eigngesetzte, Amtmann von Burg Linn aus sein Unwesen als Raubritter tätigte. Das endete mit der Belagerung durch klever und kölner Truppen im  Jahr 1388. Danach wurde Burg Linn als kurkölnisches Amt geführt und gehörte zum Kurfürstentum Köln bis zum Einmarsch napoleonischer Truppen in 1804.

 

Die Burg selbst wurde von französischen Truppen, während des pfälzisches Erbfolgekrieges, gebrandschatzt und blieb danach als Ruine bestehen.

 

1806 erwarb die Krefelder Fabrikantenfamilie de Greiff die Burganlage und bewohnte auch das Jagdschloss. Im Jahre 1926 verkauften die Erben der Familie de Greiff die gesamte Liegenschaft an die Stadt Krefeld, in deren Besitz die Burg bis heute ist.

 

 

 

 

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Burg Linn - Die Toranlage der Vorburg von innen

 

Burg Linn - Die Vorburg

 

Der Torturm der Vorburg verbindet die Schlossanlage der Burg Linn direkt mit dem alten Orstkern von Linn. Die steinerne Brücke, die den Graben der Vorburg überwindet markiert auch das Ende der Albert-Steeger-Straße, die am Andreasmarkt, im Zentrum von Linn, ihren Anfang nimmt. Außerdem verläuft die Albert-Steeger-Straße in Nord-Süd-Richtung zwischen der Rheinbabenstraßen und der Margaretenstraße. Benannt ist die Straße nach dem großen Krefelder Heimatforscher Dr. Albert Steeger.

 

Zwischen dem Andreasmarkt und dem Torturm der Linner Vorburg verläuft die Albert-Steeger-Straße als gepflasterte Straße zwischen Mauern, Einlässe gewähren den Zugang zu Traditionsgaststätten.

 

Die Vorburg selbst ist die Wiederherstellung des Originals aus dem frühen 18. Jahrhundert und zeigt die Vorburg mit ihren Gebäuden, wie sie bis zur Brandschatzung in den Jahren 17014 und 1704 ausgesehen hat. Dazu kommen die Neubauten, die durch den Kölnischen Kurfürsten Clemens August I. in der Vorburg errichtet wurden, darunter das Jagdschloss Linn.

 

Die Form der Vorburg ist die eines unförmigen Vielecks. Der Zweck von Vorburgen war vornehmlich, die Hochburg  bzw. das Schloss zu schützen. Die Vorburg besteht aus einer Ziegelmauer mit einem Eckturm und dem Torturm, der das größte und wichtigste Bauwerk dieser Wehranlage ist. Ursprünglich war die Mauer der Vorburg eine geschlossene Anlage, mit zwei Toren. Es wird angenommen, daß auch die Enden der Umfassungsmauer, also dort wo sie an den Graben der Hochburg grenzen, mit einem Eckturm bewehrt waren. Heute stehen an dieser Stelle die Zehntscheune und das Jagschloss, zur Burg hin ist die Mauer nicht mehr vorhanden.

 

Auch wenn die großen Gebäude innerhalb der Vorburg rosafarben / gelblich angestrichen sind, so ist doch nicht alles original barocker Stil. So wurde z.B. die Zehntscheune im 19. Jahrhundert umgebaut und erhielt erst zu diesem Zeitpunkt eine Tordurchfahrt.

 

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Burg Linn - Torturm der Vorburg
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Burg Linn - Torturm Vorburg

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Burg Linn - Toranlage Vorburg
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Burg Linn - Toranlage Vorburg
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Burg Linn - Toranlage Vorburg - Torbogen mit Fallgitter
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Burg Linn - Toranlage Vorburg
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Burg Linn - Toranlage Vorburg
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Burg Linn - Toranlage Vorburg

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Burg Linn - Toranlage der Vorburg - Innenansicht

 

Auf der Rückseite der Ringmauer der Vorburg finden sich kleine Wirtschaftsgebäude und kleine Kräutergärten. Im Mittelalter waren Gärten und Kräutergärten in der Nähe der Burg bzw. in der Vorburg durchaus gang und gäbe, da sie der Selbstversorgung der Burgmannen und deren Familien dienten.

 

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Burg Linn Vorburg - die Rückseite der Ringmauer
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Burg Linn Vorburg - die Rückseite der Ringmauer der Vorburg

 

Ringmauern bekamen oftmals zur Feldseite hin aussrpingende Türme, die entweder eckig oder rund ausgeführt wurden. Meistens waren die Türme als halbrunde Schalentürme ausgeführt, die auf der Rückseite meistens offen waren, manchmal auch mit Fachwerk teilweise geschlossen wurden. Schalentürme hatten Verteidigungsaufgabe den Zweck, flankierend das Vorfeld zu verteidigen. Im Falle eines Angriffs konnte der Schalenturm von den Angreifern nicht gegen die Verteidiger genutzt werden. Davon abgesehen, war der Schalenturm auch preiswerter in der Errichtung, da Baumaterial gespart wurde. Die folgenden zwei Bilder zeigen den vorhandenen Schalenturm der Vorburg.

 

 

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Burg Linn - Vorburg mit Schalenturm
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Burg Linn - Vorburg mit Schalenturm

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Burg Linn- Vorburg - Die Zehntscheune
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Burg Linn - Zehntscheune
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Burg Linn - Zehntscheune
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Burg Linn - Zehntscheune - Rückseite

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Burg Linn - Vorburg mit der Zehntscheune

 

 

Das Jagdschloss in der Burg Linn

 

Gegenüber der Zehntscheune liegt das Herrenhaus, auch als das kurfürstliche Jagdschloss Linn bekannt. Der erste Anblick des Gebäudes vermittelt dem Betrachter auch sofort den Zweck, wofür das Gebäude einst errichtet wurde.

 

Nachdem der Wiederaufbau der Schlossanlage von Burg Linn vom Kölner Kurfürsten Clemens August I. letztlich aufgegeben wurde, entschloss er sich dennoch, in der Vorburg ein Jagdschloss zu errichten. Bekanntermaßen war Clemens August kein Machtpolitiker im strengen Sinne, sondern eher der kunstsinnige Freigeist, der seine Hauptaufgabe darin sah, sich den schönen Dingen des Lebens zu widmen. Politische Fragen überließ er eher seinen Beratern. Seinen kirchlichen Ämtern als Bischof von Köln, sowie von vier weiteren Diezösen, widmete er sich. Seine zweite Hauptleidenschaft, sehr wohl nach der Kunst, war die Jagd. So war er als begeisterter Falkner bekannt. Wenig Wunder, daß anstatt der Wiederherstellung der Festungsanlage ein Jagdschloss die probateste Wahl für eine weitere Nutzung war.

 

Auch das Jagdschloss ist äußerlich nicht im originalen Zustand erhalten, sondern wurde im 19. Jahrhundert ebenfalls einem Umbau unterworfen, wobei an der Frontfassade zwei Risalite mit Spitzbogenblenden im Mittelbereich eingefügt wurden.

 

Das Jagdschloss kann, im Zusammenhang mit einem Besuch in der Burg, besichtigt werden. Ein besonderes Highlight am Jagdschloss ist das Glockenspiel. Dieses ist meistens hinter den Fensterläden im ersten Stock, direkt über der Eingangstür, versteckt. Das Glockenspiel besteht aus 18 Glocken, die aus Meißener Porzellan hergestellt wurden. Allerdings ist das Glockenspiel nicht aus einer Marotte des Kurfürsten entstanden sondern verdankt seine Entstehung dem Krefelder Uhrmachermeister Paul Lenzen. Der Einbau in das Jagdschloss verdankts sich dem Einsatz der Freunde der Museen Burg Linn.

 

 

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Burg Linn - Jagdschloss Linn - Hauptfassade
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Das Glockenspiel - Jagdschloss Burg Linn
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Burg Linn - Jagdschloss Linn - Rückseite
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Burg Linn - Rückansicht des Jagdschlosses
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Burg Linn - Vorburg - Jagdschloss Linn

 

Burg Linn - Die Hochburg

 

Die Hauptburg bzw. die Hochburg ist im großen und ganzen das Werk einer Rekonstruktion, die ab 1926 ihren Anfang nahm. In diesem Jahr wurden Vorburg und Burg von der Stadt Krefeld aufgekauft. Für die, damals als Ruine darniederligende Hochburg, war das die finale Rettung. Die Initiative für den Wiederaufbau ging vom damaligen Oberbürgermeister der Stadt Krefeld Dr. Johansen aus, der für seine Pläne die Unterstützung des Rates der Stadt Krefeld hatte. Mit dem Erwerb der Liegenschaft wurde in der Folge das Gelände aufgräumt, und die vom Verfall bedrohte Ruine gesichert.

 

Die Restaurierung von Hochburg und Vorburg beginnen allerdings erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Burg, wie wir sie heute kennen, ist größtenteils das Werk der Restaurierung in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts. In den 1970 Jahren fehlte der Burg noch die Bedachung. Ein neues Dach für die Schlossflügel und den Bergfried erfolgte erst in den 1980er Jahren und zeigt die Burg seitdem, wie wir sie alle kennen.

 

 

 

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Burg Linn - Von der Vorburg aus ergibt sich eine gute Ansicht der Hochburg mit Brücke und doppelter Toranlage
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Burg Linn - Hochburg mit Toranlage und Holzbrücke
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Burg Linn - Hauptburg mit Toranlage und Holzbrücke
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Burg Linn - Hochburg
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Burg Linn - Im Inneren der Hochburg

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Burg Linn - Rittersaal
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Burg Linn - Hochburg

 

Burg Linn - der Landschaftsgarten

 

Der Landschaftsgarten und die Burg gehören zusammen. Jedenfalls war das wohl auch die Idee der Familie de Greiff, als sie die Idee zum Landschaftsgarten entwickelten. Mit der Planung wurde der bekannte Gartenarchitekt Maximilian Friedrich Weyhe beauftrag, der 1830 seinen umfassenden Entwurf präsentierte. Der Landschaftsgarten sollte sich wie ein Gürtel um die Burgruine, als Mittelpunkt des Gartens, ausbreiten. Für die Flächen des Landschaftsgartens sollten die alten Befestigungsanlagen der Festung Linn und die noch vorhandenen Wassergräben genutzt werden. So ist es dann auch gekommen.

 

Wer heute den Landschaftsgarten besucht, wird bei aufmerksamer Betrachtung des Geländeprofils feststellen, daß das Gelände zum Burgraben um bis zu 2 Metern abfällt. Das gleiche lässt sich am äußeren Burggraben feststellen, wo eine Abbruchkante existiert, die ebenfalls um bis zu zwei Meter Höhe aufweist und zum Graben hin steil abfällt. Die Umrisse der zwei Bastionen auf der Seite der Burg lassen sich übrigens auch im Stadtplan erkennen.

 

Der Landschaftsgarten ist sehr schön gestaltet und lädt den Besuchen eigentlich zu allen Jahreszeiten ein, um dort spazieren zu gehen.

 

 

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Burg Linn - Landschaftsgarten
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Burg Linn - Landschaftsgarten mit dem Jagdschloss im Hintergrund
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Burg Linn - Landschaftsgarten

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Burg Linn - Landschaftsgarten
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Burg Linn - Landschaftsgarten an der Spitze der ehemaligen Südwestbastion. Anstelle der Kanonen gibt es nun Bänke zum Ausruhen

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Burg Linn - Landschaftsgarten
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Burg Linn - Landschaftsgarten
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Burg Linn - das Tor an der Rheinbabenstrasse ist der Zugang zum Landschaftsgarten und zur Burg

 

Burg Linn - Der Äußere Burggraben

 

Während die Erdwälle der Festung Linn längst das Zeitliche gesegnet haben, so ist dennoch ein Teil dieser Besfestigungsanlage erhalten geblieben. Die Erdwälle hatten fünf Bastionen und waren der äußere Schutz für Stadt und Burg Linn. Genauso wie Burg und Vorburg, war die Stadt auch von einer Mauer umgeben, die über drei Toranlagen Zutritt gewährten. Nur durch die Stadt war der Zugang zur Burg möglich.

 

Teile der Linner Stadtmauer sind bis heute erhalten, die Toranlagen gibt es dagegen nicht mehr. Ebenso gab es in der Stadtmauer drei Ecktürme, von diesen Ecktürmen gibt es heute nur noch den Issumer Turm.

 

Von den oben bereits erwähnten Bastionen ist auch nichts erhalten geblieben, dennoch sind drei Bastionen heute noch im Gelände erkennbar.

 

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Der Wanderweg um den äußeren Burggraben. Im Hintergrund ist die Rheinbabenstraße
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Der Wanderweg um den äußeren Burggraben

 

Der äußere Burggraben kann an seiner äußeren Umgrenzung umwandert werden. Den Zugang finden wir an der Rheinbabenstraße, genau dort, wo es auch direkt in Richtung der Burg geht. Auf dem Weg entlang des Burggrabens, werden wir Burg Linn an drei Seiten umwandern. Wer direkt zur Burg Linn geht und dann um den inneren Burggraben geht, der bifindet sich tatsächlich auf dem Gelände der ehemaligen Bastionen.

 

Wir wollen nun unseren Weg um den äußeren Burggraben beginnen. Je nach Tag, Wetter und Jahreszeit, ist es auf dem Weg entweder sehr ruhig oder es sind dort viele Leute unterwegs. Wer Zeit mitbringt, wird feststellen, daß es einiges zu sehen gibt; und wenn es nur Graureiher sind, die im Wasser nach Nahrung suchen suchen.

 

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Ausblicke vom Wanderweg um die Burg Linn. Im Hintergrund die Ossumer Straße
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Die Hauptwanderstrecke 5 an der Burg Linn
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Steinkauzröhre am äußeren Burggraben
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Burg Linn - hier führt eine Holzbrücke über den Graben

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Burg Linn - der äußere Burggraben - unberührte Natur
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Burg Linn - auf dem Wanderweg um den äußeren Burggraben
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Burg Linn - der äußere Burggraben
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Burg Linn - der Wanderweg am äußeren Burggraben

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Burg Linn - Rundweg um den äußeren Burggraben
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Burg Linn - Impressionen vom äußeren Burggraben
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Burg Linn - Impressionen vom äußeren Burggraben
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Burg Linn - Impressionen vom äußeren Burggraben

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Burg Linn - Blick auf die Hochburg

 

Der Kreuzweg in Linn

 

Dieser Artikel beschäftigt sich mit einem Kreuzweg in Linn. Dabei ist nicht die Straße gleichen Namens in Krefeld-Linn gemeint, welche zwischen Hessenstraße und Hafenstraße verläuft. Sondern wir widmen uns hier einem Kreuzweg, der den Besucher oder auch den Wanderer einmal rund um das historische Linn und die Burg Linn führt. Die Zeichen bzw. Merkmale dieses Kreuzweges sind einerseits gut zu sehen andererseits aber auch wieder gut versteckt. Wer nicht rechts noch links Ausschau hält, wird daran vorbeigehen.

 

Zuerst jedoch wollen wir erklären, was denn eigentlich ein Kreuzweg ist. Der Kreuzweg verdankt seine Entstehung einem historischen Ereignis. Das Ereignis ist die Kreuzigung Jesu und der Kreuzweg entspringt dem Wunsch katholischer Gläubiger, auch lange nach dem originalen Ereignis, eben diesen Gang Christi selbst hautnah zu erleben.

 

Der historische Ursprung des ersten Kreuzwegs ist die Via Dolorosa in Jerusalem, dem historischen Leidensweg Jesu, vom Palast des Pilatus bis zur Kreuzigungsstätte auf dem Berg Golgatha. Dabei ist der Kreuzweg eine Andachstform, wobei die historischen Stationen auf dem Kreuzweg mit Gebeten bedacht werden. Also an jedem Halt bzw. an jeder Station wird auf dem Weg angehalten und Gebete gesprochen. Ein Kreuzweg hat eine unterschiedliche Anzahl von Halten, die zwischen sieben, zwölf und 14 Halten variieren. Der Kreuzweg in Linn hat sieben Halte, die durch steinerne Kreuze markiert sind. Die Kreuze tragen die Nummer der Station sowie ein Relief, das die Station des Weges bildlich darstellt.

 

Seinen Anfang nimmt der Kreuzweg an der Linner Kirche St. Margareta und wendet sich dann erst nach Osten auf der Rheinbabenstraße, um nach dem Ersten Halt am Heimatbrunnen, wo die erste Station neben dem Brunnen steht, um dann in Am Mühlenhof einzubiegen. Die Kreuze finden sich regelmäßig am Straßenrand bzw. am Wegesrand. Der Weg folgt im Weiteren einfach nur dem äußeren Burg- und Stadtgraben bis an dessen Ende an der Rheinbabenstraße, wo das siebente und letzte Kreuz steht. An dieser Stelle ist der Abzweig zur Burg Linn und der Weg geht weiter bis zur Kirche St. Margareta. Die Stationen des Weges sind in der folgenden Bildgalerie dargestellt.

 

Die sieben Kreuzwegstationen im Überblick:

  1. Jesus wird zum Tode verurteilt (Mt 27,11-26)
  2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern (Mt. 27,27-31)
  3. Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen (Mt 27,32)
  4. Jesus begegnet den weinenden Frauen (Lk 23,27-31)
  5. Jesus wird seiner Kleider beraubt (Mt 27,35)
  6. Jesus wird an das Kreuz genagelt (Lk 23,33-43)
  7. Jesus wird in den Schoß seiner Mutter gelegt (Joh 13,38)

 

 

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Kreuzweg Linn Station i
kreuzweg linn station ii
Kreuzweg Linn Station ii
kreuzweg linn station iii
Kreuzweg Linn Station iii

kreuzweg linn station iv
Kreuzweg Linn Station iv
kreuzweg linn station v
Kreuzweg Linn Station v
kreuzweg linn station vi
Kreuzweg Linn Station vi

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Kreuzweg Linn Station vii